Sie haben Fragen rund um das Thema Wirbelgleiten? Wir haben die wichtigsten für Sie zusammengestellt und beantwortet.
Wie gefährlich ist Wirbelgleiten?
Wirbelgleiten ist in den meisten Fällen nicht lebensbedrohlich, kann jedoch unbehandelt zu erheblichen Beschwerden und Einschränkungen führen. Bei leichten Formen ohne neurologische Symptome ist die Prognose gut. Gefährlich wird es, wenn Nerven dauerhaft geschädigt werden oder ein Kaudasyndrom mit Blasen- und Darmentleerungsstörungen auftritt. Mit rechtzeitiger Behandlung lassen sich schwerwiegende Folgen jedoch meist vermeiden.
Welche Symptome sind typisch bei Spondylolisthesis?
Typische Symptome sind Schmerzen im unteren Rücken, die sich bei Überstreckung verstärken und beim Vorbeugen nachlassen. Häufig strahlen die Schmerzen ins Gesäß oder die Beine aus. Weitere Anzeichen können Kribbeln, Taubheitsgefühle, Muskelschwäche in den Beinen oder ein Gefühl der Instabilität im Rücken sein. Manche Betroffene haben jedoch auch gar keine Beschwerden.
Kann Wirbelgleiten wieder verschwinden?
Ein einmal eingetretenes Wirbelgleiten bildet sich in der Regel nicht von selbst zurück. Die Verschiebung bleibt bestehen, doch durch gezielte Therapie können die Symptome gelindert und ein Fortschreiten verhindert werden. Nur in sehr seltenen Fällen bei Kindern kann sich eine leichte Verschiebung im Wachstum noch korrigieren.
Welche Sportarten sind bei Wirbelgleiten erlaubt?
Geeignet sind Sportarten, die die Rumpfmuskulatur stärken, ohne die Wirbelsäule zu überlasten: Schwimmen, Radfahren, Walking, Nordic Walking, Pilates und sanftes Yoga. Auch Aquagymnastik ist ideal. Vermeiden sollten Sie Sportarten mit Überstreckung, Stauchung oder Sprüngen wie Turnen, Gewichtheben, Trampolinspringen, Tennis oder Volleyball.
Welche Übungen sollte man bei Wirbelgleiten vermeiden?
Meiden Sie Übungen mit starker Überstreckung der Lendenwirbelsäule wie tiefe Rückbeugen oder Brücken. Auch Sit-ups mit gestreckten Beinen, schweres Kreuzheben, Sprungübungen und starke Rotationsbewegungen sind ungünstig. Generell sollten Sie auf ruckartige Bewegungen verzichten.
Wann braucht man eine Operation?
Eine Operation wird notwendig bei fortschreitenden neurologischen Ausfällen, anhaltenden therapieresistenten Schmerzen, Blasen- oder Darmentleerungsstörungen oder hochgradigem Wirbelgleiten ab Meyerding-Grad III. Auch wenn konservative Maßnahmen über mehrere Monate keine Besserung bringen und die Lebensqualität erheblich eingeschränkt ist, kann eine OP sinnvoll sein.
Wie wird Wirbelgleiten diagnostiziert?
Die Diagnose erfolgt durch eine Kombination aus Anamnese, körperlicher Untersuchung und bildgebenden Verfahren. Das Röntgen ist das wichtigste Verfahren und zeigt die Verschiebung der Wirbel. Funktionsaufnahmen in Beugung und Streckung decken Instabilitäten auf. Ein MRT zeigt zusätzlich, welche Nerven betroffen sind und ob weitere Probleme wie Bandscheibenvorfälle vorliegen.
Welche Schmerzen sind ein Warnsignal?
Warnsignale sind plötzliche Blasen- oder Darmentleerungsstörungen, Taubheitsgefühl im Genital- oder Analbereich, zunehmende Lähmungserscheinungen in den Beinen, starke nicht beherrschbare Schmerzen oder plötzlicher Kraftverlust in beiden Beinen. Diese Symptome erfordern sofortige ärztliche Hilfe.
Hilft ein Korsett bei Wirbelgleiten?
Ein Korsett oder eine Orthese kann in Ausnahmefällen kurzfristig zur Schmerzlinderung und Stabilisierung eingesetzt werden, etwa bei akuten Beschwerden. Eine dauerhafte Nutzung ist jedoch nicht empfehlenswert, da sie die Muskulatur schwächt. Wichtiger ist der aktive Muskelaufbau durch gezielte Übungen.
Wie lange dauert die Heilung beziehungsweise Stabilisierung?
Bei konservativer Therapie zeigen sich erste Verbesserungen oft nach einigen Wochen regelmäßigen Trainings. Eine vollständige Stabilisierung kann mehrere Monate dauern. Nach einer Operation beträgt die Rehabilitationszeit in der Regel drei bis sechs Monate, bis Sie wieder voll belastbar sind.