Hohlfuß – die Fußfehlstellung Pes excavatus

Jeder Zehnte hat einen, doch nur in den wenigsten Fällen hat er Folgen: der Hohlfuß oder Pes excavatus gehört zu den häufigsten Fußfehlstellungen und ist an einer Wölbung des Fußgewölbes erkennbar, die über das gewöhnliche Maß hinausgeht.
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Ist diese Wölbung zu stark ausgeprägt, berührt die Person den Boden beim Gehen nur noch mit Fersen und Fußballen – weshalb der Hohlfuß auf Dauer zu Schmerzen führen kann.

Wir vom Sanitätshaus Seeger informieren: In diesem Ratgeber erfahren Sie alles über Hohlfüße, von der Definition über die Symptome und Ursachen bis hin zu Behandlungsmöglichkeiten durch Hohlfuß-OPs und Übungen. Zudem gehen wir auf verschiedene Formen des Hohlfußes ein und zeigen, welche Einlagen und Übungen bei einem Hohlfuß erfolgversprechend sind.

Wie erkennt man einen Hohlfuß?

Hohlfüße kann man oft mit bloßem Auge erkennen: Das Fußlängsgewölbe ist stark nach oben gezogen, weswegen der Fußrücken höher liegt als normal und die Fußsohle zwischen Ferse und Ballen nicht auf dem Boden aufliegt. Oft sind zudem die Zehen zu Krallen verformt und der Fuß sieht aus, als sei er verkürzt. 
Pes excavatus ähnelt in seiner Erscheinung dem Senkfuß oder dem Knick-Senk-Spreizfuß, auch Plattfuß genannt. Der Hohlfuß beschreibt im Unterschied dazu jedoch mit dem Fußgewölbe einen Bogen, wenn man ihn von der Seite ansieht. Zudem tritt der Hohlfuß oft zusammen mit dem Spreizfuß auf.

Durch die veränderte Fußform weicht das Gangbild von Menschen mit Hohlfüßen ab. Je nachdem, wie ausgeprägt die Fußfehlstellung ausfällt und welche Areale des Fußes beim Gehen belastet werden, unterscheidet man daher folgende Formen des Hohlfußes:

 

  • Hackenhohlfuß: Von einem Hackenhohlfuß wird gesprochen, wenn die Ferse im Vergleich zum Ballen übermäßig belastet wird.
  • Ballenhohlfuß: Im Gegensatz zum Hackenhohlfuß wird bei einer starken Ballenbelastung vom Ballenhohlfuß gesprochen.
  • Hohlspreizfuß: Die Belastung kann auch an anderer Stelle am stärksten sein, etwa im Vorfuß. In diesem Fall dehnen sich die Zehengrundgelenke auseinander.


Ob Sie Hohlfüße haben und falls ja, um welche Art es sich handelt, erfahren Sie in unserer Fußsprechstunde!

Hohlfuß: Symptome & Ursachen

Die Fußfehlstellung Hohlfuß macht bei manchen Menschen keine Probleme. Machen sich jedoch Symptome ob des gehobenen Fußgewölbes bemerkbar, sollte der Hohlfuß unbedingt behandelt werden. Zu den typischen Hohlfuß-Beschwerden gehören beispielsweise:
 

  • Schmerzen im Vorfuß oder Hohlfuß, Fersenschmerzen, Rückenschmerzen oder Schmerzen in anderen Teilen des Bewegungsapparates.
  • Schwierigkeiten beim Gehen oder ein anormales Gangbild.
  • Druckstellen oder Hühneraugen.
  • Schäden an Muskeln & Gelenken – bei letzteren sind auch Verstauchungen im Sprunggelenk möglich.
  • Knochenbrüche durch zu starke Belastung, die allerdings sehr selten sind.
     

Die Ursachen des Hohlfußes sind unterschiedlich: In wenigen Fällen ist er angeboren, meistens entwickelt er sich aber bei erwachsenen Menschen. Da Betroffene bereits mit dem Hohlfuß auf die Welt kommen können, gehört er zu den Fußfehlstellungen bei Kleinkindern

Die häufigsten Ursachen für einen Hohlfuß im Überblick:
 

  • Angeborenheit: Patient*innen kommen bereits mit Hohlfüßen auf die Welt, da ein genetisch veranlagtes Ungleichgewicht in den Muskeln vorliegt, welches dazu führt, dass sich die Fußsohle krümmt.
  • Verletzung oder Spätfolge: Wenn eine Fraktur vorliegt, beispielsweise am Fersenbein, kann es durch diese Verletzung zu einer Fehlstellung des Fußes kommen. Ähnlich ist es, wenn in der Kindheit eine Operation gegen den Klumpfuß  durchgeführt wurde, die nicht geglückt ist – dann kommt es im Erwachsenenalter möglicherweise zur Bildung eines Hohlfußes.
  • Neurologische Ursachen: Bei 7 von 10 Personen liegt die Ursache für den Hohlfuß in Erkrankungen der Muskulatur oder des Nervensystems. Ein häufiger Grund ist beispielsweise die Kinderlähmung.
     

Die genaue Ursache von Ballenhohlfuß, Hackenhohlfuß oder Hohlspreizfuß festzustellen, ist nicht immer möglich. Oft sind mehrere Faktoren vorhanden, die zu der Fehlstellung des Fußes geführt haben könnten. Rund ein Fünftel der Pes-excavatus-Fälle sind zudem idiopathische Hohlfüße, das heißt, die Wölbung des Fußgewölbes tritt ohne eine bestimmte Ursache auf und gewinnt nicht an Intensität. Solche Fälle sind in der Regel unproblematisch.

Behandlung des Hohlfußes – OPs & Übungen

Um den Hohlfuß zu behandeln, verfolgt man – wie bei den meisten anderen Fußfehlstellungen – zunächst konservative Therapieansätze. Zu diesen gehören unter anderem:

 

  • Orthopädische Einlagen: Individuell angepasste Hohlfuß-Einlagen für die Schuhe stützen den Fuß im Alltag und unterwegs. Die Weichpolstereinlagen von Seeger und andere Einlegesohlen sind bei einem Hohlfuß zudem sinnvoll, um den Druck gleichmäßig zu verteilen, wodurch die Einlagen auch Druckstellen reduzieren, die der Hohlfuß verursacht hat.
  • Orthopädie-Schuhtechnik: Anstelle von Einlagen können auch maßgefertigte Schuhe für die Hohlfuß-Behandlung genutzt werden, die durch ihre Polsterung den Komfort verbessern und zugleich die Belastung reduzieren. 
  • Physiotherapie: Um gegen Hackenhohlfuß, Hohlspreizfuß oder Ballenhohlfuß vorzugehen, sind Übungen zur Dehnung und Stärkung der Fuß- und Beinmuskulatur geeignet. Richtig angewandt stellen diese Übungen gegen den Hohlfuß die Flexibilität und Stabilität des Fußes wieder her. 
  • Schmerzmedikation: Wenn der Hohlfuß von starken Schmerzen begleitet wird, können nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) oder andere Schmerzmittel eingesetzt werden, um die Beschwerden zu lindern.
     

Zeigen konservative Maßnahmen keine Wirkung, kann eine Hohlfuß-OP notwendig werden. Hierbei sind unterschiedliche Vorgehensweisen möglich – von Weichteileingriffen wie einem Sehnentransfer über Knocheneingriffe wie der Osteotomie oder Arthrodese bis hin zu kombinierten Verfahren, die Maßnahmen aus verschiedenen Hohlfuß-OPs kombinieren.

Gegen den Hohlfuß vorgehen – mit Seeger, Ihrem professionellen Gesundheitspartner

Der Hohlfuß kann schmerzhaft sein und zu enormen Belastungen im Alltag führen – doch ihm kann beigekommen werden. Oft braucht es dafür nicht einmal eine OP: Durch verschiedene Einlagen und Übungen für den Hohlfuß ist es möglich, die Schmerzen zu lindern und nach und nach die Fehlstellung des Fußes zu korrigieren.

Dabei unterstützt Sie das Team von Seeger. Wir kennen die Beschwerden bei verschiedenen Fußfehlstellungen und nutzen unser umfassendes Fachwissen, um Betroffene in der Therapie zu begleiten. Sei es am Servicetelefon oder in einem unserer Seeger Gesundheitshäuser, unsere Expert*innen geben Ihnen Tipps zu geeigneten medizinischen Hilfsmitteln und klären über Behandlungsmöglichkeiten auf. Ob Hohlfuß oder eine andere Diagnose – wir stehen Ihnen als kompetenter Partner zur Seite!

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